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Tokina AT-X Pro 2,8/100mm Macro - erste Erfahrungen

Das Tokina AT-X Pro Macro 2,8/100mm ist ein relativ kompaktes Macroobjektiv, das einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1 erlaubt. Im Netz findet man zwar ein paar Berichte und Testergebnisse zu dieser Linse, meist sind diese aber schon ein paar Jahre alt, da das Objektiv seit etlichen Jahren von Tokina angeboten wird. So hat z.B. Photozone einen Test, allerdings an der APS-C DSLR Nikon D200, die ja nun wirklich nicht mehr up to date ist.

 

 

Da mir die kompakten Abmessungen und die bei Tokina übliche hochwertige Ausführung gut gefallen haben, habe ich zugeschlagen, als bei meinem Nikon Händler ein gebrauchtes Exemplar in der Vitrine stand. Er hat es mir freundlicherweise ein paar Tage zum Testen überlassen, so dass ich mich vor dem Kauf von den Qualitäten der Linse überzeugen konnte.

 

Mechanik: Das Tokina ist noch ein Objektiv mit Stangenantrieb, was bedeutet, dass mit kleineren Nikon DSLR (z.B. D3000-D3300, D5000-D5300, D40, D40x und D60) nur manuelles Fokussieren möglich ist. Bei den größeren Nikons ist der AF mit diesem Objektiv nicht rasant, aber für die meisten Aufgaben flott genug und an meinen beiden Kameras (D600, D610) auch präzise. Das Objektiv verfügt über einen Fokus-Limiter, was praktisch ist, wenn man nicht im Nahbereich fotografieren möchte, da dann nicht der ganze Entfernungsbereich vom AF durchfahren werden muss. Die Blende hat 9 Lamellen, was zum schönen Bokeh der Linse beiträgt. Der AF lässt durch einen leichten Zug am Scharfstellring entkoppeln, und dann kann man am gut gedämpften Scharfstellring sehr feinfühlig manuell scharfstellen. Das Objektiv verfügt noch über einen Blendenring, so dass es auch an älteren analogen Nikons problemlos zu betreiben ist. Bei Blende 32 lässt sich dieser verriegeln. Anders als das aktuelle Nikon-Pedant, das mit Innenfokussierung arbeitet und seine Länge nicht verändert, fokussiert das Tokina über Auszugsverängerung, d.h. im Nahbereich ist die Linse länger.

 

Optik: Schon offen überzeugt das Tokina auch im Fernbereich mit guter Schärfe, die recht gleichmäßig über das Bildfeld verteilt ist und zu den Ecken nicht übermäßig stark abfällt. Die schöne Hintergrundunschärfe macht die Linse auch für Porträts eine gute Wahl, wenngleich die Freistellung natürlich nicht mit einem z.B. 1,8/85mm vergleichbar ist. Leicht abgeblendet ist das Objektiv für die Landschaftsfotografie universell einsetzbar. Besonders die geringe Gegenlichtanfälligkeit des Objektivs hat mir sehr gut gefallen, man muss sich schon wirklich bemühen, damit Lensflares sichtbar werden. Offenbar hat Tokina hier bei der Vergütung der Linse gute Arbeit abgeliefert. Auch die weit zurückliegende und damit gut geschützte Frontlinse mag die Ursache für diese geringe Gegenlichtanfälligkeit sein. Die Neigung zu CA ist nur sehr gering ausgeprägt und damit unproblematisch, die Vignettierung bei Offenblende ist gering, bei Abblendung dann irrelevant. Ein Wort noch zur maximalen Blende. Die 2,8 bezieht sich auf den Unendlichbereich, im Nahbereich (bedingt durch die Auszugsverlängerung) zeigen die Kameras dann Blende 3,2 und Blende 3,5 an, was für solche Optiken ein völlig normales Verhalten darstellt.

 

Mein vorläufiges Fazit: Wer eine größere Nikon (D90, D200, D300, D700 ...) besitzt und keinen Bildstabilisator benötigt, sondern seine Makro-Aufnahmen mit Stativ macht, der findet im Tokina eine gut verarbeitete und preisgünstige Alternative, bei der man optisch im Vergleich zum Micro Nikkor keine Abstriche machen muss. Zudem bekommt man ein schönes kleines Objektiv, das gerade mit den kleineren Nikons wie der D600 eine wunderbar austarierte Kombination ergibt. Für mich bislang defintiv eine Empfehlung.

 

Bild bei Offenblende aufgenommen.

 


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