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Fotoshooting in einer Sportschule in Göttingen

Nikon D810, ISO 320, 1/125s, Blende 13, 50mm, Hauptlicht von vorne links, Nikon Blitze von hinten
Nikon D810, ISO 320, 1/125s, Blende 13, 50mm, Hauptlicht von vorne links, Nikon Blitze von hinten

Vor einigen Tagen hatte ich die Möglichkeit, Bilder in einer Sportschule in Göttingen zu machen. Schwerpunkt der Aufnahmen sollte im Bereich Kampfsport und Kraftsport liegen. Da die Schule in den ersten Januartagen geschlossen war, hatten wir die völlig für uns allein und konnten ungestört fotografieren.

Jerko, das Model, wollte ein paar typische Sportbilder für seine Sportarten haben. Zum Einsatz kamen neben der D810 und diversen Objektiven (meist AF-S 1,8/50mm und AF-S 1,8/85mm, vereinzelt AF-S 4/70-200mm) der Elinchrom Ranger mit 100cm Deep Octa (mit Diffusoren oder mit Deflektor als "Beauty Dish"), ein kleiner Elinchrom RX one und mehrere, zum Teil alte Nikon Blitze, die über Lichtzelle ausgelöst wurden (SB 25 und SB 26).

Ausgelöst und gesteuert wurde der große Elinchrom Blitz über den Pocketwizzard Mini TT1 und den Empfänger für die Elinchrom Ranger Blitze.

Neben Bildern im Boxring standen Bilder an Sandsäcken und Bilder beim Stemmen/Heben von Gewichten an. Zwischendurch haben wir auch ein paar Bikebilder aufgenommen, da durfte der Assistent dann auch mal vor die Kamera. Also insgesamt ein Tag mit vielen unterschiedlichen Sportarten und damit Möglichkeiten.

Ich arbeite gerne mit einer Kombination von Studio- und Kompaktblitzen, wobei ich wie beim Bild links das Studiolicht meist als Hauptlicht nutze, da es den Vorteil des Einstelllichts bietet, was die Lichtführung kalkulierbarer macht. Das Streiflicht an den Seiten habe ich mit Nikon SB 25/26 (jeweils auf 1/4 Leistung und bei 50mm Zoomreflektoreinstellung) gewählt. Hier muss man sich etwas herantasten, um die optimale Position der Blitze zu finden. Schön bei SB 25/26 ist, dass sie die gleiche Leistung bringen und in Sachen Bedienlayout identisch sind. Während der SB 26 über eine eingebaute Fotozelle verfügt, ist das beim SB 25 nicht der Fall, weshalb man ihn auf eine separate Fotozelle (die für wenige Euro z.B. von Hama zu bekommen ist) draufsetzen muss.

Beim rechten Bild habe ich mit dem Elinchrom Ranger als Hauptlicht gearbeitet und habe den kleinen Elinchrom RX one als Streiflicht von hinten rechts gesetzt. In der Bildbearbeitung wurden die gelb/orangen Flares hinzugefügt.

Nikon D810, ISO 320, 1/200s, Blende 9, 85mm, Hauptlicht mit Softbox von rechts oben
Nikon D810, ISO 320, 1/200s, Blende 9, 85mm, Hauptlicht mit Softbox von rechts oben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwischendurch waren auch mal ein paar Bike-Bilder möglich. In diesem Fall nur mit einem Blitz, was eher Zufall war, da die beiden kleinen Nikon Blitze am Ende des Shootings relativ lange Ladezeiten hatten, weil die Akkus zur Neige gingen.


















Ich war am Ende erstaunt, wie wenig Brennweiten unterhalb von 50mm zum Einsatz kamen. 90% der Bilder sind mit der 50er und der 85er Festbrennweite entstanden.

Ein Shooting wie dieses, bei dem ich alle Blitze in Sachen Leistung nicht ausgereizt habe und die großen Elinchrom Blitze am unteren Leistungsende betrieben habe, zeigt, dass es nicht immer starke, große und damit teure Blitze sein müssen. Zwar ist der Elinchrom Ranger nicht billig, er wäre hier aber von der Leistung her nicht nötig gewesen. Der einfach RX one mit 100WS Leistung hätte völlig gereicht. Dieser Blitz ist für unter 200 Euro neu zu bekommen. Dazu ein paar Lichtformer, einen Funkauslöser und ein paar alte Kompaktblitze mit Fotozelle, und schon hat man ein schönes System, das die Vorteile von Studio- und von Kompaktblitzen vereint. Und einen Riesenvorteil der Kompaktblitze sollte man nicht vergessen, bei reduzierter Leistung haben die sehr kurze Abbrennzeiten, mit denen man auch Bewegungen gut einfrieren kann.

Für die D810 war es das erste längere Shooting mit Blitzen. Im Handling ist die Kamera da absolut unkompliziert. Vereinzelt haben sich bei Bildern, die mit Blenden um 5,6 aufgenommen wurden, auf feinen Stoffen Moirés gezeigt. Das kenne ich aber schon von der D600. Zudem gibt es in Photoshop Camera RAW mit dem Korrekturpinsel ein Tool, mit dem sich das Moiré häufig völlig problemlos entfernen lässt. Die hohe Grundschärfe der Bilder aus der D810 macht diesen Nachteil für mich aber wett. Die Nachberarbeitungsmöglichkeiten der Daten (ich habe anstatt ISO 64 meist mit ISO 200 fotografiert, um die Akkus der Blitze möglichst lange nutzen zu können) ist sehr gut. Während es bei anderen Kameras bei stärkeren Kontrast oder Dichteänderungen relativ schnell feine Farbtreppen gab bzw. das Rauschen schnell störend wurde, verhalten sich die Daten aus der D810 relativ gutmütig.

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas (Freitag, 23 Januar 2015 19:24)

    Vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen, die helfen mir weiter.