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Nikon SB500 - ein Praxisbericht

Da es beim Kauf der Nikon D810 einen Gutschein über 150 Euro von Nikon gab, habe ich länger überlegt, was ich von diesem Gutschein kaufen soll. Akkus habe ich genug, bei Objektiven gibt es derzeit bei mir auch keine Wünsche und Speicherkarten von Nikon? - ne dann doch lieber Sandisk und Co. Zubehör wie z.B. Auslösekabel? Ist schon in der Fototasche! Also habe ich mir den SB-500 mal näher angeschaut. Mit Gutschein war der für einen relativ kleinen Zusatzbetrag zu erwerben und ist erstmal ein sehr kompakter Blitz der aber eine relativ gute Leitzahl und damit Reichweite bietet. Anders als sein Vorgänger, der SB 400 besitzt der neue Nikon Blitz einen dreh- und schwenkbaren Reflektor und kann im Nikon CLS System als Master (mit D750 und D810) und Slave (auch mit anderen Nikon Kameras, allerdings nicht in allen Kanälen) eingesetzt werden.

Interessant finde ich den Blitz vor allen Dingen aufgrund seiner geringen Größe in Verbindung mit dem Schwenkreflektor. Die geringen Abmessungen lassen ihn als optimalen Blitz für Reisen erscheinen, bei denen es auf Gewicht ankommt, man aber dennoch ordentlich Blitzleistung benötigt. Nach einigen Wochen und ersten Einsätzen in der Praxis hier mal meine Eindrücke zu dem Gerät.

Der Bildvergleich macht neben dem Größenunterschied zum SB900/SB910 meines Erachtens auch noch etwas anderes deutlich. Der SB 500 wirkt auf mich beim Anfassen wie aus einem Guss und weniger "verbaut" als die größeren Nikon Blitze. Natürlich ist der Größenvergleich nicht ganz fair, markiert der SB900/910 doch die Leistungsspitze bei den Nikon Blitzen. Das ein solcher Blitz deutlich größer sein muss, ist natürlich klar. Aber auch der SB700 ist deutlich größer als der SB500 und in Sachen Abmessungen und Gewicht näher am SB910, übrigens auch in Sachen Funktionalität. Einem ambitionierten Blitzer, der etwas auf das Geld schauen möchte und nicht bei Fremdherstellern einsteigen will, würde ich immer den SB700 empfehlen.

Er ist nicht viel teurer als der SB500 und liegt bei der Funktionalität nahe am deutlich teureren SB910, lediglich bei der Blitzleistung ist der Abstand deutlicher.


Ein Wort zur Blitzleistung. Hier hat mich der Kleine überrascht. Bei 24mm Leuchtwinkel (bezogen auf Vollformat) kommt der SB 500 auf Leitzahl 24. Der SB700 hat bei gleichem Leuchtwinkel gerade mal Leitzahl 23, ist also nicht stärker. Fairerweise sei jedoch angemerkt, dass der SB700 einen Zoomreflektor besitzt, so dass bei längeren Brennweiten das Licht stärker gebündelt werden kann und dort dann die Leitzahl steigt. Der Reflektor des SB500 ist fest auf den Leuchtwinkel von 24mm eingestellt und kann nicht auf andere Brennweiten angepasst werden.


Das ist natürlich ein Nachteil, trägt aber dazu bei, den Blitz klein zu halten. Betreibt man ihn mit einer separaten Softbox (z.B. SMDV 60cm), dann ist das aber egal, weil man einen Zoomreflektor dann in der Regel auch auf kurze Brennweiten einstellen würde, damit das Licht in der Box und nicht schon im Blitz "geformt" wird.


Der kleine Nikon kann zwar mit seinen zwei AA Batterien nicht ganz so viele Blitze abfeuern wie z.B. der SB700 mit einem Batteriesatz. Meines Erachtens ist das aber kein echter Nachteil, wenn man sich vor Augen führt, dass der SB700 4 AA Batterien braucht. Wenn man die Rechnung so macht und fragt, welcher Blitz mit 4 AA Batterien mehr Blitze liefern kann, dann liegt der SB500 vorn, bei dem man dann nur die ersten beiden Akkus einmal gegen Akku 3 und 4 tauschen muss.


Das Bedienlayout am Blitz selbst ist simpel. Neben dem Drehschalter zum An- und Ausschalten, dem Video-Modus und den beiden Slave-Modi, gibt es nur zwei weitere Tasten. Die eine dient der Auslösung des Blitzes (z.B. für Testzwecke), mit der zweiten Taste kann man die Stärke des Videolicht (sofern über den Drehschalter aktiviert) in drei Schritten einstellen. Zur Verriegelung des Blitzes auf der Kamera, gibt es am Fuß noch einen Hebel, by the way: der Blitzfuß ist aus Metal und damit deutlich robuster als bei den alten Nikon Blitzen wie z.B. dem SB25 oder SB26. Sobald man am SB500 weitergehende Korrekturen (z.B. Plus/Minus-Korrektur des Blitzlichtes, manuelle Blitzeinstellung, Master-Steuerung) machen möchte, dann muss man das über die Kamera machen. Das macht die Handhabung etwas umständlicher, andererseits kann man sich bei den modernen Nikons diesen Menüpunkt ja in ein persönliches Menü (häufig benutzte Einstellungen) legen, so dass man dann zumindest schnell bei den Einstellungen ist).


Ein Wort noch zu den Pocketwizard Sendern. Obwohl der Nikon SB500 noch nicht als kompatibles Gerät auf der Seite von Pocketwizard gelistet ist, funktioniert zumindest der iTTL Betrieb an meinen Kameras problemlos. So kann man ihn auch draußen bei hellem Tageslicht oder größeren Entfernungen zur Kamera gut einsetzen.


Klar gibt es interessante Alternativen wie zum Beispiel den Nissin i40, der auf dem Papier noch mal etwas mehr kann, allerdings auch etwas größer (bedingt durch den Zoomreflektor) und schwerer (4 AA Baterien anstatt wie bei Nikon 2) ist. Auch Metz liefert schöne und kompakte Blitzgeräte. Der SB500 ist meines Erachtens ein Blitz, der bislang im Nikon System gefehlt hat. Klein und leicht und mit ordentlicher Leistung, aber ohne zu viele Einschränkungen wie bei SB400 und SB300.  Inder Kameratasche nimmt er kaum Platz weg und ist somit für mich der optimale Begleiter in Situationen, in denen ich nur wenig Gepäck dabei haben kann oder möchte. Einzig am Preis sollte Nikon noch etwas machen, da der kleine Nikon derzeit meines Erachtens preislich zu nah am nächst größeren Model liegt. Abgesehen davon ist der SB500 für mich persönlich ein wirklich stimmiges Model, das unbeschwertes Fotografieren mit Blitz ermöglicht.

Nachtrag (30.3.2015): Heute habe ich das Firmware Update für meine Pocketwizard Sender aufgespielt, das die volle Kompatibilität zur Nikon D750 und zum Nikon SB500 herstellt. Damit kann ich jetzt die Blitzleistung (es gibt ja keine +/- Korrektur am Blitz selbst) über den Funksender (genauer gesagt über die AC3) selbst einstellen. Damit hat der Blitz für mich deutlich an Flexibilität gewonnen. Klein, handlich, ausreichend stark und jetzt auch gut regelbar. Damit ist er umso mehr ein idealer Begleiter auf Reisen.

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