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Gokyo Ri

Von Namche Bazaar, das uns in Wolken empfangen hat, sind wir in den letzten Tagen im Tal des Dudh Kosi weiter aufwärts gewandert und haben in 2 1/2 Tagen rund 1000 Höhenmeter (tatsächlich durch das viele Auf und Ab deutlich mehr) gemacht und den kleinen Ort Gokyo, der zwischen einem wunderbar blaugrünem See und dem Ngozumba Gletscher auf rund 4700m liegt, erreicht.

Von dort sind wir dann weiter zum über 5300m hoch gelegenen Gokyo Ri gewandert. Luftlinie legt man da nur etwa 2km von Gokyo zurück, aber man muss eben mehr als 500 Höhenmeter überwinden. Der Anstieg hat es wirklich in sich. Das ist gefühlt Wandern in Zeitlupe.

Die meisten Trekker laufen den Gipfel morgens an, da wir aber erst gegen 11 Uhr in Gokyo angekommen sind und das Wetter passabel war, sind wir mittags aufgestiegen und bis zum Sonnenuntergang geblieben. Obwohl im Tal Wolken aufzogen, war der Blick auf die umliegenden Berge immer frei.

Die Wanderung von Namche aus kommend folgt zunächst der Hauptroute zum Everest Base Camp, biegt dann aber nach zwei Stunden nach Nordwesten ab und führt hoch oberhalb des Dudh Kosi. Man durchquert nur kleine Lodgesiedlungen und sieht am Horizont die hohen Berge und die mächtigen Gletschermoränen immer näher kommen. Die Landschaft wird mit jedem Höhenmeter karger. Zunächst gibt es noch Wälder mit Nadelbäumen und Birken, dann nur noch Sträucher und Gestrüpp. Und dann geht es an der Moräne entlang auf etwa 4700m zum ersten von 6 Seen. Der kleine Ort Gokyo selbst liegt am dritten See.

Nach einer reichhaltigen Mahlzeit ging es dann an den steilen Anstieg zum Gokyo Ri, wo wir nach 2 Stunden und gegen 13 Uhr ankamen.

Die fast 5 Stunden, die wir oben bis zum Sonnenuntergang verbracht haben, sind nicht lang geworden, denn der Ausblick ist einfach gigantisch. 360 Grad: überall um einen herum nur Berge, der Gletscher im Tal auf der Nordseite und dahinter so berühmte Berge wie der Cho Oyu (8188m), der Mount Everest (8848m), der Lhotse (8414m) und der Makalu um nur die 8000er zu nennen. Das Ganze abgerundet von den wunderbaren Seen rund um Gokyo, von denen es 6 Stück entlang des Gletschers gibt, der mit 20km Länge der längste in Nepal ist.

Oben auf dem Gipfel haben wir Kekse gegessen und fotografiert, bis die Speicherkarten glühen. Nach dem Sonnenuntergang hieß es dann, sich mit Stirnlampen zu "bewaffnen" und an den steilen Abstieg zu machen. Der lange Tag wurde dann durch ein gutes Dal Bhat abgerundet (Reis mit Linsensoße und Kartoffelcurry), von dem es reichlich Nachschub gab.

Die letzten Nächte im Anstieg und oben in Gokyo waren richtig kalt. Morgens waren die Scheiben der Lodges immer von innen gefroren. Da freut man sich über einen warmen Schlafsack und den heißen Kaffee morgens.

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