· 

Kathmandu Tal

Mit dem Rückflug von Lukla nach Kathmandu haben wir Glück gehabt, denn ein Tag nach dem Flug wurden wegen der andauernden Treibstoffknappheit im Land die Mehrzahl der Inlandsflüge gestrichen. Aber unser Flug startete pünktlich und verlief ohne Probleme.

So hat uns die Hauptstadt Nepals wieder. Sie befindet sich immer noch im Würgegriff der "Fuel crisis", auch Gas zum Kochen wie auch Medikamente werden langsam knapp. In den ersten Restaurants wird auf Holz gekocht, viele Privathaushalte machen das schon seit Wochen. Für die Bergwälder in Nepal, die ja auch ein Schutz gegen die Erosion und Erdrutsche darstellen, eine Katastrophe.

Taxis sind derzeit unbezahlbar, da es nur zwei Möglichkeiten gibt, an Benzin heranzukommen. Der Schwarzmarkt, auf dem derzeit aber bis zu 5 Euro pro Liter zu zahlen sind, oder die regulären Tankstellen, vor denen sich aber beängstigend lange Schlangen gebildet haben. Auf meinem Weg nach Swyambunath vorgestern, sah ich eine solche Schlange aus Motorrädern, die alle durchnumeriert waren. Das letzte Motorrad hatte die Nummer 960!!!

So ärgerlich und mitunter gefährlich diese Situation für die Nepali ist, so hat sie für Touristen den angenehmen Nebeneffekt, dass die Straßen deutlich leerer sind und die Luft in Kathmandu besser als sonst. Auch sieht man mehr Fahrradfahrer und Fahrrad-Rikshas als normal. Und so habe ich mich zu Fuß aufgemacht, um halbwegs nahe liegende Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Swyambhunath vorgestern und Pashupatinath (4 Stunden durch Kathmandu) gestern.

Vor dem Everest Trek war ich bereits in Boudha, wo der wunderbare große Stupa vom Erdbeben arg mitgenommen wurde. Die vergoldete Kuppel wurde abgenommen, damit sie repariert werden kann. Eine traurige Atmosphäre, zumal ich diesen Ort liebe. In Swyambhunath ist der Stupa weitgehend verschont geblieben, dafür sind die Gebäude um ihn herum zum Teil deutlich beschädigt. Dennoch kann man dort oben auf dem Hügel die Atmosphäre gut einsaugen, von der das Kathmandutal lebt. Einheimische, Pilger und Touristen, die andächtig im Uhrzeigersinn um den Stupa schreiten und dabei die Gebetsmühlen drehen. Dazu dann Musik, die das wichtigste buddhistische Mantra "om mani padme hum" beständig wiederholt.

Aber Achtung: bei Touristen wird der Bereich um den Stupa auch "monkey temple" genannt und das aus gutem Grund. Hunderte von Affen ziehen dort ihre Kreise, jagen sich gegenseitig oder suchen nach Essen. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man dort unterwegs ist.

Pashupatinath ist ein Ort mit einem ganz anderen Charakter. Für Hindus eine der heiligsten Stellen im Kathmandutal werden dort die Toten verbrannt und deren Asche in das Wasser des Bagmati Flusses verstreut. So legt sich über den Tempelbezirk meist dichter Rauch. Zudem ist Pashupatinath Sammelpunkt für echte und vermeintliche Saadhus. Die einen leben asketisch, die anderen verdienen gut an den Touristen, von denen sie sich ablichten lassen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0