Kuala Lumpur

Aus dem noch warmen, aber nicht mehr heißen Nepal kommend, hat mich Kuala Lumpur schon morgens mit tropischer Hitze empfangen. Auf dem Flughafen bzw. im vollklimatisierten Zug vom Flughafen in die Stadt hinein, habe ich davon zunächst noch nich viel gemerkt. Aber als ich an der Station KL Sentral den Zug verlassen habe, ist mir die Hitze regelrecht entgegen gestoßen. Der Weg mit dem Monorail in den Stadtteil Bukit Bingtang und von der Haltestelle die wenigen Minuten bis zu meiner Unterkunft haben gereicht, um mich völlig durchnässt im eigenen "Saft" ankommen zu lassen.

Ohne Gepäck bin ich dann erst einmal drauf losgelaufen in Richtung Twin Towers, dem modernen Wahrzeichen der Metropole in Malaysia. Auf dem Weg dorthin durchquert man das moderne Kuala Lumpur, man befindet sich zwischen Häuserschluchten oder in den großen Malls, in denen jeder Konsumwunsch befriedigt wird.

Der KLCC Park hinter den Türmen eignet sich gut, um einen ersten Eindruck von diesen imposanten Bauwerken zu bekommen. Er ist zudem eine Oase in dieser doch quirrligen Stadt. Aber Achtung, die Regeln, die überall aushängen, sollte man auch beachten. Denn ich habe in keiner Stadt bislang mehr Sicherheitspersonal gesehen als in Kuala Lumpur. Und die pfeifen offenbar recht gerne auf ihren Trillerpfeifen und maßregeln damit Einheimische und Touristen. Bei mir hat das eher einen etwas zwiespaltigen Eindruck hinterlassen.

Gestern war ich nach dem Nachtflug von Kathmandu (mit Zwischenstop in Bangladesh, um die Maschine aufzutanken, die aufgrund der Treibstoffkrise in Nepal kein Kersonin bekommen konnte) ziemlich müde und so habe ich den Nachmittag bei heftigem Regen genutzt, um etwas Schlaf nachzuholen. Abends bin ich dann in die nahe gelegende Heli Lounge gelaufen, das ist eine Bar und Aussichtsplattform auf einem Hochhaus, die nur abends ab 17.00 Uhr den Zutritt zur Plattform ermöglicht, da diese tagsüber als Helikopter Landeplatz dient.  Die Aussicht auf Kuala Lumpur ist dort schon beeindruckend. Ab 21.00 Uhr abends gibt es dort aber einen Dresscode.

Heute morgen habe ich mir nach dem Frühstück Chinatown mit seinen zum Teil schönen alten Häusern und einer überdachten Straße, der Jalan Petaling, angeschaut. T-Shirts, Uhren, Schmuck (vieles davon vermutlich Fälschungen) aber auch Essen wird in den zahlreichen Ständen verkauft. Die alten Fassaden einiger Häuser bilden einen interessanten Gegensatz zu den modernen und teils nüchteren Hochhausfassaden. Bei Regen, und den gibt es in Kuala Lumpur bedingt durch das feucht-heiße Klima in Äquatornähe eben häufig, kann man in der Jalan Petaling trockenen Fußes schlendern.

Ebenso geht das natürlich in den zahlreichen Malls im Stadtteil Butik Bintang, in dem es auch viele Hotels und Guesthouses gibt. Einige dieser Malls haben sich auf spezielle Dinge spezialisiert. So konnte ich unweit meiner Unterkunft durch eine Gallerie schlendern, in der ein Fotoladen am nächsten war. Es kostete Überwindung, dort nicht andauernd die Geldbörse zücken zu wollen. Vom 16mm Fisheye bis zum 500mm Tele habe ich so ziemlich alles gesehen, was mein Kamerahersteller so an Objektiven anbietet.

Ferner sind hier noch ein Besuch des alten Stadtzentrums und ein Spaziergang durch "Little India" geplant. Die Stadt hinterlässt bei mir einen Eindruck, den man am besten mit "nicht Fisch, nicht Fleisch" beschreiben könnte. Sie will irgendwie von allem etwas sein. So findet man überall Weihnachtsbäume und es trällern Weihnachtsschlager in einer mehrheitlich muslimischen Stadt, in der das Kopftuch allgegenwärtig ist. Die vielen Einflüsse aus verschiedenen Kulturen haben aber den Riesenvorteil, dass man hier kulinarisch auf wenigen Metern um die halbe Welt reisen kann. Arabisches, indisches, chinesisches Essen und ein Steak aus dem Outback, alles kann man bekommen und muss dafür nur wenige Meter laufen.

 

 

 

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