In den letzten Tagen war ich auf der Otago Halbinsel (nordöstlich von Dunedin) und dann entlang der Südküste durch die sogenannten Catlins bis nach Invercargill unterwegs.
Die Otago Halbinsel ist eine Hügellandschaft, deren höchste Erhebung bei rund 300m liegt, mit schönen Buchten und tollen Sandstränden. Zudem gibt es an ihrer Nordostspitze die einzige, in relativ besiedelter Region, brütende Königsalbatross-Kolonie sowie Strandbereiche, an denen man abends Pinguine sehen kann.
Häufig muss man dafür aber Führungen buchen. Mangels passender Brennweite habe ich entschlossen, das nicht zu tun und mich auf die Atmosphäre an den frei zugänglichen Strandbereichen zu konzentrieren.
Und Vögel, zumeist Möwen, gibt auf auf der Halbinsel überall in Massen, so dass man bei denen auch sein Fotoglück versuchen kann.
Nachmittags habe ich im Osten der Halbinsel zunächst eine kleine Wanderung unternommen. Die Ausblicke auf den Pazifik und die rauhe Küste waren wirklich beeindruckend. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dort am nächsten Morgen die Stimmung bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Leider war es am darauffolgenden Morgen aber dicht bewölkt, so dass ich das nicht umsetzen konnte.
Abends bin ich dann an die Nordostspitze zur Albatross Kolonie gefahren. Man konnte die Vögel bei einsetzendem Wind wunderbar beim Segeln durch die Luft beobachten und im Vergleich zu den ebenfalls herumfliegenden Möwen auch den Größenunterschied erahnen. Die Spitze der Halbinsel markiert auch eine Meerenge und die Hafeneinfahrt nach Dunedin, so dass dort ein Leuchtturm steht.
Dunedin ist übrigens eine der interessanteren Städte Neuseelands. Das Stadtzentrum befindet sich um ein Octagon und enthält viele Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, darunter schöne neo-gothische Kirchen. Die Atmosphäre im Ort mit seinem etwas herben Charme erinnert etwas an Schottland.
Der südlich von Dunedin beginnende Küstenabschnitt, der sich bis kurz vor Invercargill zieht, nennt sich Catlins. In der sanften Hügelregion wird Landwirtschaft (meist Schafzucht) betrieben. Die Wälder mit ihren Wasserfällen sind wild und einsam. Die meisten Touristen scheinen diese Region zu meiden, muss man für einen Besuch hier doch einen ordentlichen Umweg in Kauf nehmen. Aber die Ruhe und der Abwechslungsreichtum der Landschaft entschädigt.
Abends habe ich in Curio Bay Station gemacht. Einem direkt auf einer kleinen Landzunge gelegenen Campingplatz mit tollem Windschutz (aus dichten Planzen, die ähnlich wie unsere Strelizien aussehen). Dort wollte ich mir Versteinerungen von Bäumen direkt am Strand anschauen. Als ich dort ankam, sah ich aber zwei Pinguine. Ich habe mich in ordentlich Entfernung hingekauert und habe den Tieren zugeschaut. Plötzlich sind sie langsam auf mich zugewatschelt und in nur sehr geringer Entfernung an mir vorbei. Ich habe mich kaum getraut, zu atmen. Aber das war ein toller und bewegender Moment.
By the way: Ich war über die Sprungkraft der Pinguine erstaunt. Auf kleinere Felsen können sie mühelos hochspringen auch wenn das Ganze etwas ungelenkt und drollig aussieht.
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