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Annapurna - Berge im Dunst

Die geplante Wanderung zum Annapurna Base Camp, das ich ja schon letzten Herbst als Abschluss der Annapurna Runde besucht habe, war für mich als Einlaufen für den Manaslu Circuit gedacht. Deshalb habe ich auch entschieden, meinen Rucksack samt Kameraausrüstung dann die wenigen Tage selbst zu tragen. Aber Wetterkapriolen und ein Infekt meiner Reisebegleitung haben die Planungen über den Haufen geworfen und die Tour deutlich verkürzt.

Die ersten Tage im Anstieg nach Ghorepani und von dort über Tadapani bis Chhomrong waren ziemlich diesig und daher haben sich kaum (und wenn überhaupt nur früh morgens) schöne Bergsichten ergeben. Aber die Wälder rund um Ghorepani sind mehr als ein Trostpflaster. Schöne Wildbäche und kleine Flüsschen, die sich über viele Kaskaden ins Tal ergießen, wunderbare Rhododendronwälder, deren Blüten im Frühjahr je nach Höhe in verschiedenen Rot- und Pinktönen erblühen, überall Farne, Flechten und Moose. Und dazwischen kleine Gurungdörfer mit freundlichen und geschäftstüchtigen Menschen.

Zwar konnte man vom berühmten Poon-Hill die Berge (Dhaulagiri, Annapurna, Hiunchuli) sehen, aber das Foto oben zeigt schon den besten Blick, weil sich mit jeder Minute nach Sonnenaufgang mehr Dunst wie ein starker Weichzeichner über die Szenerie legte. In Tadapani, das ebenfalls schöne Ausblicke bietet, gleiches Bild. Ebenso bei Ankunft in Chhomrong. Dort war die Suppe dann allerdings so dicht, dass sich nachmittags und nachts heftige Gewitter bildeten, die ihren Regen und Hagel an den Südhängen des Himalayas abluden. In höheren Höhen und auch in den Lawinen gefährdeten Gebieten rund um das Macchapuchare Base Camp auch als Schnee, so dass Träger und Guides in der Lodge in Chhomrong unruhiger wurden.

Diese Situation, wie auch der Infekt haben uns guten Gewissens umkehren und am näcsten Morgen vom Chhomrong absteigen lassen. Kaum im Bus nach Pokhara nahe Ghandruk angekommen, gingen dann die Wolkenbrüche auch wieder los und hielten fast die komplette Fahrt an.

Abends war die Luft dann klar, die Himalaya Gipfel aber so weit nach unten mit Schnee bedeckt, wie ich es bisher im Frühjahr und Herbst noch nicht gesehen habe. Am Morgen nach unserer Ankunft in Pokhara sind wir mit einem nepalischen Freund nach Sarangkot gefahren. Und siehe da: wenigstens dort konnte man die Berge sehen und zwar richtig gut. Der Sonnenaufgang entlangder Himalayakette, in der die Gipfel nacheinander von Ost nach West die ersten Sonnenstrahlen abbekommen, war ein versöhnlicher Ausklang der Tage im Annapurna Himal.

 

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