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Die letzten Tage in Island - Ostfjorde II

Ein bisschen Zeit blieb am Ende noch, bevor die Fähre am 3. August in Seydisfjördur anlegte und mich für ein paar Tage auf die Färöer Inseln bringen sollte. Ich habe mich entschieden, diese Tage im Osten Islands, rund um Egilstadir zu verbringen, wo Marcus und ich ja einige Wochen zuvor gestartet waren.

So gehörten da auf jeden Fall Borgarfjördur eystri dazu, das ich in einem separaten Blogartikel ja schon beschrieben habe, aber eben auch die Ostfjorde, bei denen wir zu Beginn der Reise kein Wetterglück hatten.

Und so hatte ich die Hoffnung, diesen eher ruhigen Teil Islands, bei dem sich die Ringstraße südlich von Egilstadir entlang der Fjorde schlängelt, noch einmal bei besserem Wetter zu sehen und damit von der Bergwelt entlang der Fjorde einen Eindruck zu bekommen.

So ging es nach dem ersten Besuch in Borgarfjördur eystri zunächst nach Süden über die Piste 939 (Öxi) Richtung Djupivogur. Am Ende des Berufjördurs habe ich dann mein Zelt auf dem Fossardalur Campingplatz aufgeschlagen. Eigentlich ein etwas oberhalb der Ringstraße gelegener Platz in wunderbarer Natur in mit einem riesengroßen Aufenthaltsraum, der im Winter vermutlich als Geräteabstellraum für die Landwirtschaft genutzt wird, der nichtsdestotrotz aber gut eingerichtet und schön warm ist.

Neben mir stehen mehrere Deutsche, die alle am gleichen Tag wie ich auf die Fähre wollen. Das wird bei den weiteren Übernachtungen der nächsten Tage auch so bleiben.

Alle, die am 3.8. die Fähre nehmen wollten haben sich in den Tagen zuvor auf der ein oder anderen Route Seydisfjördur genähert, und so hat man gefühlt immer wieder die gleichen Leute getroffen.

Anders als erhofft war das Wetter ähnlich wie zu Beginn der Reise, so dass die Zahl der Bilder, die ich bei meiner Fahrt entlang der Fjorde aufgenommen habe, in Grenzen hielt. Schön ruhig war die Fahrt aber allemal. Hier mal ein Stopp mit Fish&Chips, dort ein guter Kaffee ud abends ein Bier im Zelt. Dazwischen einsame Fjorde mit schöner Küste und hier und da einem kleinen Ort, der in erster Linie vom Fischfang zu leben scheint.

Wie wunderbar muss diese Küste doch sein, wenn das Licht etwas mehr mitspielt. Die Schichtung der Felsen ist häufig so gleichmäßig, als wäre sie von Zauberhand so gestaltet worden.

Vereinzelt gibt es Liperitberge, die in ganz verschiedenen Farben schimmern, was insbesondere nördlich von Egilstadir, bei Bakkagerdi, der Fall ist. Dort gibt es auch unzählige Wandertouren, die allerdings in Nebel eingehüllt waren, als ich dort vor Ort war.

Die letzten beiden Nächte in Island habe ich schließlich in Seydisfjördur selbst verbracht. Ein niedlicher kleiner Ort mit schönen Gebäuden, Museen, Gallerien, Restaurants, den aber auch regelmäßig Kreuzfahrtschiffe anlaufen. Als ich ankam, lagen 3 Schiffe in der Bucht. Der Ort, in dem nicht mal 1000 Seelen leben, platzte nur so aus allen Nähten. Eine ganz eigenartige Atmosphäre. Auf einer Wanderung, die ich dort am letzten Tag machte, hatte ich kilometerweit Stille, dann kamen mir mehrere Busladungen Kreuzfahrttouristen entgegen, dann wieder Stille und Natur.

Morgens am 3.8. hieß es dann aber Zelt und Gepäck packen. Ich war dankbar, dass an diesem Morgen die Sonne schien, so dass das Zelt und der Schlafsack gut trocknen konnten und nicht, wie in den zurückliegenden 1 1/2 Wochen häufiger, leicht feucht oder gar nass eingepackt werden mussten.

Auf die Fähre bin ich dann als einer der letzten gefahren, weil ich ja in Tórshavn auf den Färöern wieder raus wollte und damit in einem anderen Bereich der Fähre stand als jene, die bis Hirtshals weiterfahren wollten.